Loiretal Schlösser. Schloss Blois

Last Updated on 16/03/2024

Das Schloss Blois (Chateau de Blois) wurde im Gegensatz zu Chambord aktiv genutzt. Hier lebten 7 Könige und 10 Königinnen. Es handelt sich um einen beeindruckenden Komplex mit Räumlichkeiten aus verschiedenen Epochen und unterschiedlichen Stilrichtungen. Im Sommer finden im Schlosshof Theateraufführungen statt. Und abends gibt es die Lichtshow Son et Lumiere.

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Schloss Blois Anreise

40 Minuten mit dem Zug von Tours entfernt. Von Paris aus dauert die Fahrt vom Bahnhof Austerlitz eineinhalb bis zwei Stunden.

Kurze Geschichte

In mittelalterlichen Handschriften trägt Blois den lateinischen Namen Blesum (auch Blesis und Blesa). Ab dem 15. Jahrhundert änderte sich der Name im Blaisois. Als die Familie des alten Grafen in männlicher Linie ausstarb, ging die Grafschaft Blois per Heiratsvertrag an das Haus Chatillon über, dessen letzter Nachkomme seine Besitztümer an den Sohn von Karl V., Herzog Ludwig von Orleans (1391), verkaufte.

Louis d’Orléans und seine Frau, Valentina Visconti aus Mailand, begannen mit der Sammlung von Büchern und Dokumenten, die später die berühmte Schlossbibliothek geworden ist, angereichert mit Schätzen aus Mailand und Neapel. Unter dem Enkel von Louis d’Orléans, König Ludwig XII., gelangte Blois 1498 in königlichen Besitz.

Ludwig 12 war der erste gekrönte Besitzer des Schlosses und begann mit dem Bau eines neuen Flügels. Oftmals entschied er im Schloss über die wichtigsten Staatsangelegenheiten. Am 15. Januar 1499 wurde hier ein Bündnis zwischen Frankreich und Venedig und am 14. März 1513 ein Angriffs- und Verteidigungsbündnis gegen Papst und Kaiser geschlossen.

Nach dem Tod Ludwigs des 12. kam Franz I. oft auf die Burg und begann auch, sie zu erweitern, um sein großes Gefolge unterzubringen. Unter Franz lebten im Schloss berühmte Dichter, Künstler und Architekten, darunter Benvenuto Cellini.

Während der Religionskriege führte Katharina von Medici, die Witwe Heinrichs II., weiterhin denselben Lebensstil – sie organisierte zahlreiche Feste in Loiretal Schlössern.

Nach der Bartholomäusnacht blieben die Loiretal Schlösser drei Jahre lang verlassen. Heinrich III. musste sich nach Blois zurückziehen und überließ Paris Herzog Henrich von Guise. Es entstand eine Verschwörung, um Heinrich 3 zu eliminieren, aber er wurde gewarnt. Der Herzog von Guise wurde nach Blois eingeladen, wo er getötet wurde. Einige Tage später starb Katharina im Schloss und sechs Monate später tötete Jacques Clement Heinrich III.

Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss zum Verbannungsort für Gaston d’Orléans. Er baute den Flügel gegenüber dem Ludwig-12.-Flügel im klassizistischen Stil.
Während der Revolution wurde die Burg geplündert.
Im Dezember 1870 wurde Blois von preußischen Truppen besetzt und blieb in deren Hand, bis ein vorläufiger Friedensvertrag geschlossen wurde. Im 20. Jahrhundert wurde das Schloss restauriert.

Schloss Blois

Wie wir aus der Geschichte des Schlosses leicht erkennen können, dürfen wir hier nicht mit einer großen Anzahl an Innenräumen rechnen. Keine einzige Burg profitiert von Revolution und Truppen. Allerdings gibt es auch hier etwas Interessantes.

Das Schloss basiert auf einer mittelalterlichen Burg aus dem 10. Jahrhundert. Dies ist auf den Fotos von oben deutlich zu erkennen. Von ihr ist ein gotischer Saal aus dem 13. Jahrhundert erhalten geblieben. Es handelt sich um die größte gotische Halle Frankreichs.

Königlich wurde das Schloss ab Ludwig 12. Unter ihm wurde ein Flügel im Stil der Flamboyantgotik errichtet, der als Fassade des Schlosses dient. Auf dem Portal über dem Eingang begrüßt die Reiterstatue Ludwigs 12 die Besucher.

Auf dem Foto sind der Flügel von Louis 12 und der gotische Saal in der rechten Ecke. Wenn Sie vom Innenhof aus blicken, befindet sich der gotische Saal an der Ecke zwischen den Flügeln von Louis 12 und Francis 1.

Blick von der Seite des Hofes. Flügel von Louis 12.

Unter Franz I. wurde ein neuer Flügel errichtet – im Stil der Renaissance.

Der Flügel von Franz 1 draußen, von der Stadt aus. Es wird rechts vom Flügel von Gaston d’Orléans fortgesetzt. Er baute bereits im Stil des Klassizismus.

Der Flügel von Franz 1 vom Hof.

Was können wir im Schloss Blois sehen?

Gotischer Saal der Generalstaaten (13. Jahrhundert). Der Saal wurde von den Grafen von Blois für Gerichtsentscheidungen genutzt. Unter Heinrich III. tagten hier zweimal die Generalstaaten (1576 und 1588). Die Halle hat ihre ursprüngliche Struktur beibehalten. Das Gemälde wurde im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild des mittelalterlichen Gemäldes angefertigt.

Von der ursprünglichen Burg aus dem 13. Jahrhundert ist auch der Turm du Foix auf einer Terrasse mit Blick auf die Stadt erhalten geblieben.

Im Flügel von Louis 12 (Ende 15. – Anfang 16. Jahrhundert). Die erste Etage der königlichen Gemächer wurde im 19. Jahrhundert zum Kunstmuseum Blois umgebaut. Die Sammlung umfasst Werke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, darunter französische und flämische Wandteppiche.

Kapelle des hl. Calais wurde ebenfalls von Ludwig 12. erbaut.

Im Flügel von Franz I. (1515-1524). Der Flügel Franz 1 wurde auf der Grundlage der Burg aus dem 13. Jahrhundert erbaut und seine zwei Meter dicken Mauern sind im Inneren teilweise erhalten.

Sie können sehen

Gemächer von Franz I. und Katharina von Medici,
königlicher Saal – ein Saal, der für Zeremonien genutzt wurde,
Wachhalle – hier werden Waffen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert ausgestellt,
königliches Schlafzimmer – das Schlafzimmer von Katharina von Medici, in dem sie 1589 starb,
Arbeitszimmer – in diesem Raum ist die Dekoration aus den 1520er Jahren erhalten geblieben (der Innenraum besteht aus geschnitzten Holztafeln). Katharina von Medici baute Verstecke in den Mauern – der Legende nach zur Aufbewahrung von Giften, in Wirklichkeit höchstwahrscheinlich zur Aufbewahrung von Schmuck.

Die nächste Etage ist mit der Ermordung des Herzogs von Guise verbunden. Gemälde aus der Halle von Guise (19. Jahrhundert) erzählen die Geschichte der Religionskriege und der Ermordung des Herzogs von Guise. Der Legende nach ereignete sich der Mord im Nebenraum, dem sogenannten Königsschlafzimmer.

Und so sieht die Vorstellung aus.

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Was gibt es in Blois außer dem Schloss Blois noch zu sehen?

Neben dem Schloss ist auch die Altstadt einen Spaziergang wert. Es liegt rund um das Schloss und die Kirche Eglise Saint Nicolas. Die interessanteste Straße ist die Rue Saint-Lubin mit Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Es lohnt sich auch, die Kathedrale von St. Louis zu besuchen.

Für diejenigen, die genug von endlosen Loiretal Schlössern haben, können mit Pferdekutschen durch die Stadt fahren.

Die Brücke über die Loire, die hier sehr breit ist, wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut.

Zur Unterhaltung gibt es neben dem Schloss das Zaubermuseum.

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