Ostsee: Schleswig, Haithabu und Danewerk

Last Updated on 08/06/2024

Schleswig – “Siedlung (oder Hafen, je nach anderen Versionen) an der Schlei”. Die Lage scheint äußerst vorteilhaft zu sein: Einerseits hat man Zugang zum Meer, andererseits ist man gut geschützt. Und das andere Meer ist nur einen Steinwurf entfernt. Die Schlei ist jedoch nicht für die Schifffahrt geeignet, sodass Schleswig eher ein schlafendes Dorf als eine Großstadt ist.

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Schleswig

Kurze Geschichte

Die Wikinger, die zwar nicht genau auf dem Gelände von Schleswig, aber in der Nähe eine große Stadt besaßen, genossen bereits eine vorteilhafte Lage.

Seit Beginn des Mittelalters kämpften Dänen und Deutsche um die Kontrolle der Region, doch die Dänen siegten schnell. Ab dem 11. Jahrhundert brach die Wikingersiedlung endgültig zusammen und die mittelalterliche Siedlung Schleswig nebenan wurde zu einem Handelszentrum. Dies hielt jedoch nicht lange an: Die gewundene und flache Schlei war für Schiffe, die immer größer wurden, nicht geeignet.

Die nächste Blütezeit ist mit den Herzögen von Schleswig-Gottorp verbunden, die Schleswig zu ihrer Hauptstadt machten. Diese Zeit war nur von kurzer Dauer: von der Mitte des 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert. Nach dem Nordischen Krieg ging Schleswig an die dänische Krone über, verlor seine Bedeutung als Hauptstadt und wurde zu einem regionalen Verwaltungs- und Justizzentrum.

Schloss Schleswig

Wie wir sehen, haben die Herzöge die Stadt schon vor langer Zeit verlassen. Obwohl es ihnen gelang, die alte Burg in ein ziemlich großes Schloss umzubauen, wurde es in preußischer Zeit als Kaserne genutzt. Heute ist im Schloss ein Kunst- und Archäologiemuseum untergebracht. Von den Innenräumen her sind nur ein paar Säle mit schönen Decken und eine Kapelle interessant. Zu den interessantesten Exponaten zählen ein antikes Boot sowie Gemälde von Lucas Cranach und den Expressionisten.

Das Schloss liegt am Stadtrand. Man kann dorthin laufen, aber es ist nicht in die Nähe (2 km). Karte – am Ende des Themas.
Das Foto zeigt das Schloss von der Aussichtsplattform der Kathedrale (rechts). Am besten sieht das Schloss aus der Ferne aus, insbesondere von der Abfahrt von der Bundesstraße, wo man nicht anhalten kann, um ein Foto zu machen. Aus der Nähe sieht er eher wie ein großes Haus aus.

Früher gab es rund um das Schloss auch Gärten – Herzog Friedrich III. war ein leidenschaftlicher Botaniker. Wie es sich für ein typisches Schloss dieser Zeit gehört, gab es Terrassen mit Brunnen und eine lange Allee. Leider wurden die Terrassen in preußischer Zeit für Kavallerietraining genutzt. Ende des 20. Jahrhunderts wurde beschlossen, den Garten fast von Grund auf zu restaurieren. Die Restaurierung wurde 2007 abgeschlossen.

In der Mitte der Terrassen steht ein Pavillon für den Gottorfer Globus. Beide sind, wie auch die Neptunfigur im Teich, Rekonstruktionen. Das Gebäude und der Globus wurden nach knappen Beschreibungen restauriert.

Der Gottorfer Globus aus dem 17. Jahrhundert bestand aus zwei Teilen: außen befand sich ein Globus, innen ein Himmelsbild (Tierkreiszeichen). Damals war er zu Recht berühmt – etwa 3 Meter im Durchmesser, mehrere Tonnen schwer. Man konnte hineingehen. Der Mechanismus setzte die Kugel in Bewegung. Der Globus wurde Peter I. geschenkt und nach St. Petersburg geschickt. Dort wurde er im 18. Jahrhundert durch einen Brand fast zerstört, restauriert, im Zweiten Weltkrieg von deutschen Streitkräften erbeutet und nach dem Krieg zurückgeschickt.

Bitte beachten: Die Gärten und der Globus sind nicht jeden Tag geöffnet (anders als das Schloss). Wir konnten also nicht hinein.

Schleswig palace Schloss Schleswig

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Alstadt Schleswig

Die interessantesten Teile der Stadt konzentrieren sich um den Sankt-Petri-Dom und das historische Dorf Holm.

Altstadt Schleswig – Blick vom Dom.

Schleswig old town Altstadt Schleswig

Auch an anderen Stellen der Stadt (Langestraße, Lollfuß, Friedrichstraße, Herrenstall, Gottorfstraße) stehen Altbauten (meist aus dem 18.-19. Jahrhundert), allerdings macht es keinen Sinn, Zeit mit Herumlaufen zu verbringen, da sie über unterschiedliche Stadtteile verstreut sind.

St.-Petri-Dom zu Schleswig

Der Bau des St.-Petri-Doms in Schleswig dauerte lange: Er begann im 12. Jahrhundert im romanischen Stil; kaum rechtzeitig fertig, wurde er bis ins 16. Jahrhundert im gotischen Stil weiter ausgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde schließlich ein neugotischer Turm hinzugefügt. Wie im Norden üblich, ist der Dom aus Backstein gebaut, was ihm eine gewisse Düsterkeit verleiht. Innen ist er jedoch recht elegant. Es lohnt sich auf jeden Fall, hineinzugehen und den geschnitzten Holzaltar von Brüggemann aus dem Jahr 1521 zu besichtigen.

Das Portal ist aus der Zeit vom Baubeginn (1180) erhalten.

Ein weiterer interessanter Teil der Kirche – der Kreuzgang, der hier Schwahl heißt – ist nicht so leicht zu sehen: Er ist nur im Rahmen einer Führung und im Dezember während des Marktes zu besichtigen.

Man kann die Treppe zum Turm hinaufsteigen. Die Aussicht ist gut, aber das trübe Glas stört.

Fischerdorf Holm

Vom Dom aus gehen wir die alten Straßen entlang zum ehemaligen Fischerdorf Holm. Das Dorf Holm wurde auf einer Insel auf Stelzen erbaut. Es wurde erst im 20. Jahrhundert mit der Stadt verbunden.
Die Fischer von Holm hatten mit Erlaubnis von König Christian I. das ausschließliche Recht, zwischen Schleswig und Arnis zu fischen, und das ist übrigens fast die gesamte Bucht (Arnis unweit von Kappeln).

Im Zentrum von Holm befinden sich eine Kapelle und ein Friedhof.

Heute ist Holm der touristischste Ort der Stadt. Neben kleinen Häusern und sauberen Straßen mit Rosen können Sie auch das Dorfmuseum besichtigen.

Etwas weiter am Ufer liegt das besterhaltene Schleswiger Kloster St. Johannis. Es ist von einer mächtigen Mauer umgeben. Hier gibt es ein Bibelzentrum und einen Bibelgarten. Im Kloster finden Ausstellungen und Konzerte statt.

Auch die Lindenallee vor dem Kloster steht unter Denkmalschutz.

Wenn Sie längere Zeit in der Stadt sind, können Sie auch das Stadtmuseum besuchen (das sich noch weiter als Schloss vom Stadtzentrum entfernt). Neben historischen Exponaten bietet es eine Ausstellung über Teddybären.

Doch das wichtigste Museum in Schleswig ist kein Schloss- oder Stadtmuseum, sondern eine Wikingersiedlung.

Wikingerstadt Haithabu und Danewerk

Die Wikingersiedlung Haithabu und die Befestigungsanlagen des Danewerks stehen auf der UNESCO-Liste. Das Museum liegt nicht in der Nähe des Stadtzentrums (5,5 km).

So gelangen Sie nach Haithabu:
Vom Bahnhof Schleswig nehmen Sie den Bus 1 oder 720. Vom Bahnhof Schleswig können Sie auch zu Fuß gehen.
Ab Bahnhof Eckernförde – Bus 720

Der Museumsbesuch brauchen Sie 2-3 Stunden Zeit, oder Sie können den ganzen Tag damit verbringen, die Befestigungsanlagen und Runensteine ​​zu besichtigen. Es gibt auch Radwege.
Teile der Befestigungsanlagen sind durch blaue Pfeile gekennzeichnet.
Runensteine ​​– magenta Pfeile.

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Werfen wir einen Blick auf das gesamte Befestigungssystem:
1 – Im Westen, in der Stadt Hollingstedt, luden die Wikinger Waren um, die von der Nordsee über die Treene kommen.
2 – Der älteste Teil der Krummwall. Je weiter man nach Westen kommt, desto schlechter ist er erhalten
3 – Beginn des zentralen Teils der Danewerk-Befestigung (Hauptwall)
4 – Im Dorf Danewerk gibt es ein Museum und einen archäologischen Park. Hier können Sie den Sockel der Mauer aus Stein sehen.
5 – Freilichtmuseum Haithabu und umgebende Wallanlage
6 – Museum Haithabu

Schleswig Karte

Der Museumskomplex Haithabu bei Schleswig besteht aus zwei Teilen:
kleines archäologisches Museum (6, näher am Parkplatz, 5 Minuten zu Fuß)
Wiederaufbau der Siedlung (5, weiter vom Parkplatz, 20 Minuten zu Fuß, der größte Teil des Weges ist eine unbefestigte Straße)

Im Museum erfahren Sie mehr über die Handelssiedlung der Wikinger, sehen Steine ​​mit Runen, eine kleine Anzahl archäologischer Funde, ein Boot, Schmuck und Werkzeuge. Es gibt nicht sehr viele Exponate, aber das wird durch die umfangreiche Multimedia-Komponente ausgeglichen. Z.B. wenn Sie vor einem Stein mit Runen stehen, wird gleichzeitig Zeile für Zeile auf dem Bildschirm hervorgehoben und eine Übersetzung gegeben. Auf Bildschirmen neben dem Boot werden Schauspieler in historischen Kostümen gezeigt. Und so weiter.

Auf dem Weg vom Museum zur Siedlung stoßen Sie auf den Teil der Befestigungsanlage – einen kreisförmigen Wall um Haithabu. Klettern Sie unbedingt auf den Wall.

Nach den Plänen für den Wiederaufbau der Siedlung wurde der gesamte Raum innerhalb des Walls (auf dem Foto unten zu sehen) bebaut – das heißt, es war praktisch eine Stadt (2.000 Einwohner). Die Mauer ist auch ziemlich groß (Vergleich: Leute links).

Wir nähern uns dem Museum.

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Wenn wir vom Beginn des Mittelalters sprechen, werden die Häuser offensichtlich einfach und die Einrichtung primitiv sein.

Schleswig Hedeby Haithabu Danewerk Danevirke

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