Linderhof Schloss

Last Updated on 31/01/2023

Ludwig 2. von Bayern gelang es, mehrere Schlösser zu bauen. Aber nur einen brachte er zur Perfektion – äußerlich und innerlich – Linderhof Schloss. Linderhof ist eine Sehenswürdigkeit, die man gesehen haben muss. Es liegt in einem abgelegenen Tal in der Nähe von Oberammergau (über Oberammergau und Ettal am Ende des Beitrags).

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Linderhof Anfahrt

Aus München. Mit der Bahn bis Oberammergau, dann Bus 9622.

Aus Füssen oder Schwangau. Der Bus 9606 fährt vom Bahnhof Füssen ab und fährt durch Schwangau. So können Sie auf dem Weg einsteigen. Gültig ist Bayern-Ticket (Ticket muss am Bahnhof gekauft werden). Günstiger ist aber das Tagesticket für den Bus.

Um nach Linderhof zu gelangen, müssen Sie mit dem Bus nach Oberammergau mit einem Umstieg an der Echelsbacher Brücke und einer Wartezeit von 5 Minuten fahren. An der Haltestelle gibt es übrigens eine wunderschöne Brücke über eine tiefe Schlucht. Dann in Oberammergau etwas auf den Bus 9622 warten, der durch Ettal nach Linderhof fährt. Die gesamte Fahrt dauert ca. 2 Stunden.

Mit dem Auto können Sie die gleiche Route wie der Bus nehmen, also durch Oberammergau. Und Sie können durch die Reutte und den Plansee, aber nicht im Winter (die Straße ist oft gesperrt) fahren

Aus Garmisch-Partenkirchen. Nehmen Sie den Bus 9606 nach Ettal, wo Sie in den Bus 9622 umsteigen können.
Mit dem Auto ist auch ein Rundweg von Garmisch möglich. In der einen Richtung durch Ettal, in der anderen durch den Plansee.

Der erste Plan des Linderhofs wurde 1868 von Ludwig hergestellt. Das neue Gebäude wurde auf der Grundlage eines Waldhauses errichtet, das seinem Vater, Maximilian 2 gehörte. Bis 1876 war die Gestaltung der Innenräume des Palastes abgeschlossen. 1874 wurden die Pläne für den Park fertiggestellt.

Linderhof Schloss

Auf die Eintrittskarte zum Schloss schreibt man wie in Neuschwanstein die Uhrzeit der Führung. Achtung: Die Kasse befindet sich am Parkeingang, und der Park ist groß! Führungen werden in Englisch und Deutsch durchgeführt, Sie können eine Mappe mit dem Text der Führung in anderen Sprachen mitnehmen.

Rechts und links des Schlosses befinden sich die östlichen bzw. westlichen Parterres.

Das östliche Parterre ist ein dreistufiger Garten im Stil französischer Regelgärten mit verzierten Blumenbeeten und Figuren, die allegorisch die 4 Elemente darstellen: Feuer, Wasser, Erde und Luft. In der Mitte – eine Steinskulptur von Venus und Adonis, ein Brunnen mit einer vergoldeten Amorfigur mit einem Pfeil und einer Steinbüste von König Ludwig 16. von Frankreich.

Das Westparterre war der erste Schlossgarten. In der Mitte – Blumenbeete mit zwei Brunnen mit vergoldeten Figuren der Ruhmesgöttin Fama und Amor. Entlang des Umfangs befinden sich die Symbolfiguren der vier Jahreszeiten.

Das Schloss ist klein. Alles ist so konzipiert, dass eine Person alleine darin lebt und sich nicht einmal mit Dienern trifft. Sogar das Essen des Königs wurde in den unteren Räumen serviert und mit Hilfe eines aufsteigenden Tisches nach oben geschickt.

Die Fülle an Vergoldungen, Malereien und Spiegeln übertrifft alle luxuriösen Innenräume, die ich je gesehen habe.

Der Spiegelsaal ist in diesem Sinne besonders verrückt. Kreisförmig angeordnete hohe Spiegel vergrößern den Raum endlos, vervielfachen das Licht der Lampen und spiegeln jede Facette unterschiedlichster Kuriositäten wider. Zum Beispiel Kronleuchter aus Elfenbein.

Daher ist es manchmal schwierig, die Details zu erkennen und zu verstehen, wo das Original endet und die Reflexion beginnt. Die Menge von Details ist schwindelerregend. Und ich habe noch kein Foto gefunden, auf dem es möglich war, es im Detail zu untersuchen – nur Spiegel und Vergoldung sind sichtbar.

Linderhof Park

Der Park umfasst 80 Hektar. Es gibt Terrassen im Renaissancestil, strenge Barockparterres und einen englischen Landschaftspark, der sich allmählich in Wald und Berge verwandelt.

Die Hauptpavillons im Park befinden sich entlang des Rundwegs. In der Mitte dieses Kreises befindet sich das Schloss.

Entlang der Kaskade, die am Schloss mit einem Brunnen mit der Figur des Neptun endet, erheben sich Lindenpergolen. Steinfiguren symbolisieren die vier Kontinente.

Am schönsten sind die marokkanischen und maurischen Pavillons mit prächtigen Buntglasfenstern.

Der Marokkanischer Pavillon wurde auf der Weltausstellung in Paris 1878 angekauft, die Innenausstattung wurde auf Wunsch Ludwigs verändert. Das Haus stand ursprünglich außerhalb von Linderhof nahe der deutsch-österreichischen Grenze, unweit des Jagdschlosses. Nach dem Tod von Ludwig wurde es von einer Privatperson gekauft und erst 1982 wieder in den Park zurückgebracht.

Der maurische Pavillon beherbergt den berühmten Pfauenthron aus Meissener Porzellan.

Sie können nicht hineingehen. Der Innenraum wird durch Glas betrachtet. Der Eingang ist speziell abgedunkelt, um das Lichtspiel zu sehen, das durch die Buntglasfenster eindringt.

Sie können die Hauptpavillons in 40 Minuten sehen. Oder Sie bleiben länger. Die Hauptsache ist, nicht versehentlich irgendwo in den Bergen zu wandern.

Die große Fontäne vor dem Schloss wird zu Beginn jeder halben Stunde für 5 Minuten eingeschaltet.

Eine riesige Linde (ca. 300 Jahre alt) steht neben der Fontäne. Sie gab ursprünglich dem Hof und dann dem Schloss den Namen.

Mit einer Eintrittskarte für das Schloss können Sie in eine künstliche Grotte gelangen. Führungen finden ungefähr alle halbe Stunde statt, die Uhrzeit der nächsten Führung wird auf der Leuchttafel am Eingang angezeigt.

Die Grotte der Venus wurde 1877 erbaut. Die Höhle mit einem See und einem Wasserfall wurde geschaffen, um den ersten Akt von Wagners Oper Tannhäuser darzustellen. Für die Beleuchtung wurde Strom bereitgestellt. Steintüren wurden mit einem speziellen versteckten Schalter geöffnet.

Die Führung in der Grotte wird auch auf Englisch und Deutsch durchgeführt, aber während Sie auf die Übersetzung warten, können Sie frieren. Diese ganze Aktion ist ziemlich deprimierend: Wagners Musik erklingt, alles wird angemessen beleuchtet.

Im Winter sind die Parkpavillons geschlossen, ebenso wie die meisten Parkwege – sie sind komplett mit Schnee bedeckt. Arbeiter räumen nur den Weg zum Schloss. Im Tal ist eine Langlaufloipe angelegt.

Ettal

Ettal ist ein großes Kloster und ein kleines Dorf, von wo aus die Straße nach Linderhof beginnt.

Das Kloster wurde 1330 von Kaiser Ludwig von Bayern gegründet, als er aus Italien zurückkehrte, um sein Gelübde zu erfüllen. Der Name setzt sich aus den deutschen Wörtern „Tal der Ehe“ zusammen.

Der Legende nach kniete das Pferd des Kaisers dreimal auf der Stelle, wo die Klosterkirche steht. Legende ist Legende, aber aus irgendeinem Grund bevorzugte das Pferd einen strategischen Ort an der Handelsroute nach Verona. Der Kaiser stiftete eine Marienstatue, die er aus Pisa mitbrachte. Später wurde die Statue zu einem Wallfahrtsobjekt.

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Mit Beginn des 18. Jahrhunderts begann die Blütezeit Ettals. Die Akademie der Ritter wurde gegründet, eine sehr erfolgreiche Bildungseinrichtung. Nach einem starken Brand im Jahre 1744 wurden die gotischen Gebäude des Klosters im Barockstil wieder aufgebaut. Und es hat sich zum beliebtesten Wallfahrtsort der Region entwickelt.

1803 wurde das Kloster säkularisiert. Ende des 19. Jahrhunderts ging es wieder in den Besitz der Mönche über – ein Benediktinerkloster wurde neu gegründet.
1878 wurde in Ettal das erste Heizkraftwerk der Welt gebaut. Sie versorgte Schloss Linderhof mit Strom.

Das Kloster ist immer noch aktiv. Dies ist eine der größten Benediktinergemeinschaften – etwa 50 Mönche. Sie produzieren Klosterschnaps, besitzen eine Buchhandlung und einen Verlag, ein Hotel und eine Käserei.

Sie können die Basilika (geöffnet von 8.00 bis 18.00 / 19.45) und die Schaukäserei besichtigen.

Oberammergau

Oberammergau ist Sommer- und Winterurlaubsort. Es ist nicht nur für seine Nähe zu Linderhof bekannt, sondern auch für seine gepflegten Volkstraditionen: Hausmalereien, Holzschnitzereien (hier befindet sich die bayerische Schnitzerschule) und die traditionelle Volksaufführung Passionspiel.

Die Arbeit der Schnitzer kann man im Pilatushaus sehen.

Passionsspiele werden seit 1634 alle 10 Jahre (Jahre, die auf 0 enden) abgehalten, um die Befreiung von der Pest zu feiern. Die Dorfbewohner – etwa 2000 Menschen – nehmen an der Aufführung teil. Die Aufführung dauert ca. 6 Stunden, mit einer Pause zum Abendessen. Schauspieler stellen Szenen – „lebendige“ Bilder – aus dem Alten und Neuen Testament dar, die von Musik und Textlesung begleitet werden.

Wer kein Interesse an solch schwieriger Unterhaltung hat, kann die Umgebung erkunden.

Dafür werden zwei Seilbahnen angeboten: Laber (bis 1684 m Höhe) und Kolben (bis 1250 m Höhe). Interessant ist der Sessellift am Kolben vor allem wegen der Möglichkeit, auf einem neuen 2,6 Kilometer langen Coaster zu fahren.

Von der zusätzlichen Unterhaltung das Thermalbad WellenBerg und das Reptilienhaus.

Über weitere Sehenswürdigkeiten der Region:
Garmisch-Partenkirchen: Teil 1 Stadt und Wank Berg, Teil 2 Rund um Partnachklamm, 3. Alpspitze, Zugspitze und Eibsee
Füssen und Schwangau: Teil 1, Teil 2
Reutte
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